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Gesellschaft

Ganz große Überraschung: RKI bescheinigt dem RKI, dass die Corona-Maßnahmen wirksam waren

Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen: Das Robert Koch-Institut (RKI) bescheinigt dem Gesundheitsministerium, dass die vom RKI vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein voller Erfolg waren.

Maske, Impfung, Kontaktbeschränkungen: Juhu, jubelt das RKI! Alles wirksam, alles super. Sagt das RKI. Über das RKI. Es ist eine an Absurdität nicht zu überbietende Auswertung …

Vor allem die Kombination der verschiedenen Vorkehrungen sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass eine mit dem Erreger Sars-Cov-2 infizierte Person deutlich weniger Menschen angesteckt habe als andernfalls, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. „Wenn man sie einzeln betrachtet, haben sie eine deutlich schwächere Wirkung“, sagte eine RKI-Expertin bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Maßnahmen sollten gewirkt haben, bevor sie in Kraft traten

Die frechste Stelle in dem Selbstbestätigungs-Bericht geht so: Die Infektionszahlen sanken laut dem Papier im Beobachtungszeitraum noch vor der Umsetzung einer neuen Verordnung. „Das heißt, die Maßnahmen wirkten, bevor sie überhaupt in Kraft traten“, sagte ein RKI-Experte dazu. Das liege wahrscheinlich daran, dass Menschen – in dem Wissen, dass eine neue Maßnahme kommen werde – diese schon befolgt hätten, etwa ihre Kontakte reduziert hätten. Heißt auf Deutsch: Die Maßnahmen hätten angeblich schon gewirkt, als es sie noch nicht mal gab … ist klar.

Dezember 2021: Selbst an der frischen Luft im Fußballstadion wurden Abstands-Regeln vorgeschrieben
Dezember 2021: Selbst an der frischen Luft im Fußballstadion wurden Abstands-Regeln vorgeschrieben

Das RKI ist dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt und gab während der Pandemie regelmäßig Risikobewertungen ab sowie Empfehlungen zum Infektionsschutz, die für Diskussionen sorgten. Für die jetzt vorgestellte „StopptCOVID-Studie“ berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 20 nicht-pharmazeutische Maßnahmen, die zwischen März 2020 und August 2021 verordnet wurden. Dazu zählen etwa die Maskenpflicht, Schulschließungen und Abstandsregelungen.

Die Auswertung basiert auf Daten der Landkreise, die vom Bonner Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie dokumentiert wurden. Auswirkungen der Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen wurden anhand der Entwicklung des sogenannten R-Werts berechnet. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

Einen besonders starken Rückgang der Ansteckungsquote stellten die Autoren für Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen für Privatpersonen im öffentlichen Raum fest: Dadurch sei der R-Wert um etwa 20 bis 30 Prozent gesunken, schätzen sie. Allgemein gelte: Je schärfer die Maßnahmen waren, desto mehr sei der R-Wert zurückgegangen.

So tagte der Stadtrat von Halle im April 2021
So tagte der Stadtrat von Halle im April 2021

Anhand der Daten und ihrer Analysen können die Forschenden eigenen Angaben zufolge nicht genau beurteilen, wie einzelne Maßnahmen getrennt voneinander gewirkt haben oder ob bestimmte Verordnungen nutzlos waren. Die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen ließen sich zu schwer voneinander trennen. Sicher ist aber für die Autoren: „Es bedarf vieler Einschränkungen, um eine starke Reduktion hervorzubringen.“ Die Maßnahmen hätten bis zur Entwicklung wirksamer Impfstoffe eine starke Überlastung des Gesundheitssystems verhindert, heißt es in dem Bericht.

Neben den nicht-pharmazeutischen Maßnahmen habe eine hohe Impfquote deutlich dazu beigetragen, dass sich weniger Menschen infiziert hätten. „Dies führte insbesondere in der älteren Bevölkerung zu einer deutlich schwächeren dritten Covid-19 Welle“, heißt es im Bericht.

Ein Aspekt sollte laut der Studie allerdings bei künftigen Pandemien stärker berücksichtigt werden: Die psychische Gesundheit der Menschen und ihr Zusammenleben könnten unter Schutzmaßnahmen leiden. Mögliche negative Folgen von Vorkehrungen und ihre Abmilderung sollten daher bei der Pandemieplanung stärker mitgedacht werden.

DAS fällt dem RKI aber früh ein …

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