Der rausgeworfene Klimaschutz-Staatssekretär Patrick Graichen hat einen neuen Job. Der Kumpel und Vertraute von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wurde in den unabhängigen Aufsichtsrat des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns „Ukrenerho“ berufen. Das berichtet die „Berliner Zeitung“.

Graichen sei ein „bekannter europäischer Experte für Klima- und Energiefragen“, der als Chef der Klima-Lobbygruppe Agora Energiewende „maßgeblich zur Förderung der Energiewende und nachhaltiger Entwicklungsstrategien in der EU beigetragen“ habe, heißt es vom ukrainischen Energiekonzern.

Neben Graichen wurden auch Luigi de Francischi, Jeppe Sebastian Kofod und Jan Henrik Montell in den Aufsichtsrat berufen.

In der Pressemitteilung heißt es: „Wir begrüßen den schnellen Abschluss der wettbewerbsorientierten Auswahl unabhängiger Mitglieder des Aufsichtsrats von NEC Ukrenergo. Davon hängt die Höhe der internationalen Unterstützung ab, die für die Energiewirtschaft äußerst notwendig ist, um Sanierungsarbeiten durchzuführen und den Schutz von Umspannwerken unter Kriegsbedingungen und der ständigen Bedrohung durch Beschuss zu errichten.“

Habeck warf Graichen unter Druck raus

Graichen war zu Beginn der Ampel-Regierung einer der engsten Vertrauten von Robert Habeck, galt als Kopf hinter all den Plänen zur Energiewende. Im Mai 2023 musste Habeck Graichen dann aber wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft rauswerfen. Graichen hatte seinen Trauzeugen zum Chef der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena) machen wollen. An der Spitze von Habecks Wirtschaftsministerium hatte sich ein Geflecht aus grünem Filz gebildet – unter Druck gab Habeck nach und entließ seinen Vertrauten.