Wer sich durch deutsche Unterhaltungs- und Comedy-Formate klickt, sieht immer die gleichen Gesichter, wird belehrt statt belustigt und muss dafür meist auch noch den Rundfunkbeitrag zahlen. Der Humor verkommt zu einem politisch-korrekten Moral-Vortrag.

Der polnisch-deutsche Comedian Marek Fis fragt sich im Nachrichten-Talk „Stimmt!“: „Wann ist Comedy so eierlos geworden?“ Die lustigen Leute, wie Serdar Somuncu oder Monika Gruber, seien gegangen, da sie keine Lust mehr auf Shitstorms hätten. Übrig bleiben: Bosetti, Böhmermann und Co. „Der große deutsche Philosoph Til Schweiger hat letztens genuschelt: Das größte Brechmittel in der Comedy ist Jan Böhmermann. Das war der einzig wahre Satz, den Til Schweiger je gesagt hat. Fast wahr, denn Böhmermann ist kein Comedian. Das ist ein linksextremer Aktivist im Mantel eines Comedians“, so Fis.

Trotz Kniescheiben-Witzlosigkeit: Der Grimme-Preis für Bosetti

Obwohl er ihn kritisiert und Sarah Bosetti „so lustig wie eine Kniescheibe“ findet, weiß Fis: „Ich muss sie ertragen“. Das gehöre zu seinem Verständnis von Offenheit dazu. „Aber wo sind die konservativen Komiker?“ Es würden immer die gleichen Leute in Sendungen eingeladen, die sich gegenseitig Preise verleihen. „Das ist Wokedie“, findet der Comedian. Es zeige den „Niedergang der deutschen Comedy“. Denn wenn diese eine „Schere auf der Bühne“ nutze, also zensiere, um Menschen nicht zu verletzen, sei der Witz tot.

Wähnt sich selbst als subversiv: Jan Böhmermann.

„Heute zählt nur noch Quote. Wir brauchen eine schwule-lesbische, muslimische Transfrau, früher hieß es lustig sein“, so Fis im NIUS-Talk. Er attestiert „eine polnisch-kommunistische DDR-Stimmung im Kulturbetrieb“. Denn die Senderchefs der Öffentlich-Rechtlichen seien selbst „links-grün-versifft“. Wer in der deutschen Comedy aktuell durchstarten will, habe vor allem eine Möglichkeit: „Heute gibt es einen sehr lohnenswerten Beruf in der Comedy und der nennt sich Opferrolle. Der ist sehr, sehr gut bezahlt“.