Das Landgericht Berlin hat die Einziehung von 58 Immobilien angeordnet, die mutmaßlich einem kriminellen Clan zuzuordnen sind. Die betroffenen Grundstücke befinden sich in den Berliner Bezirken Neukölln und Mitte sowie im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming, teilte das Gericht am Mittwoch mit.

Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit einem früheren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft, das wegen des Verdachts auf Geldwäsche gegen „Beschuldigte aus dem Umfeld einer sogenannten Berliner Großfamilie“ geführt wurde. Dieses Verfahren wurde zwar eingestellt, doch die Behörden verfolgten die Einziehung der Vermögenswerte weiter. Den Großteil der Immobilien besaß die 43-jährige Zeinab F., die im Libanon lebt. Weitere Objekte gehörten der 41-jährigen Zeinab A. sowie zwei von ihr vertretenen Firmen. Diese hatten die Grundstücke zwischen 2010 und 2017 zu Preisen zwischen 1.500 Euro und 700.000 Euro gekauft.

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Brisant: F. und A. stehen in Verbindung mit dem Remmo-Clan. Als Clanboss gilt der 57-jährige Issa Remmo (57). Der Clanboss hat mindestens 13 Kinder. Experten schätzen die arabische Großfamilie auf mehr als 500 Angehörige, die meisten wohnen in Berlin.

Die Überzeugung der Gerichtskammer basiert auf Vernehmungen zahlreicher Zeugen und auf diversen Schriftstücken. Eine Überprüfung der Einkommens- und Vermögenssituation ergab, dass die Beteiligten über „kein nennenswertes Vermögen verfügten und teilweise von staatlichen Transferleistungen“ lebten.

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelte seit 2015 wegen Verdachts der Geldwäsche gegen die Berliner Großfamilie. Die Remmos wurden verdächtigt, die Immobilien mit Geldern aus Straftaten erworben zu haben. Doch 2021 mussten die Ermittlungen eingestellt werden, da eine „rechtswidrige Vortat“ nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Dennoch beantragte die Staatsanwaltschaft die Einziehung der Vermögenswerte in einem separaten Verfahren, das dies auch ohne rechtskräftige Verurteilung ermöglicht.

Das Gericht bestätigte nun die Einziehung, die neben den Immobilien auch Miet- und Pachteinnahmen umfasst. Die 43-jährige Zeinab F. bestreitet, dass die Gelder aus illegalen Quellen stammen, während Zeinab A. keine Stellungnahme abgab. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, da die Betroffenen Rechtsmittel einlegen können. Bereits in der Vergangenheit hatte das Landgericht in diesem Fall ähnliche Einziehungen angeordnet.

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