Ein neues Tattoo von Mesut Özil sorgt für Wirbel. Auf dem Instagram-Profil seines Personal Trainers sind Fotos aufgetaucht, die den ehemaligen deutschen Nationalspieler mit tätowierten Symbolen zeigen, die dem türkischen Rechtsextremismus zuzuordnen sind.

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Auf Özils linker Brust zu sehen: eine Fahne mit drei Halbmonden, darunter ein heulender Wolf. Beides gilt als Symbol der rechtsextremen Grauen Wölfe (oder: Ülkücü-Bewegung), einer ultranationalistischen Gruppierung der MHP-Partei, die auch der deutsche Verfassungsschutz beobachtet.

Auf der linken Brust von Mesut Özil zu sehen: ein heulender Wolf und drei Halbmonde.

Bereits in der Vergangenheit war der ehemalige Fußballer immer wieder durch fragwürdige Auftritte aufgefallen. 2018 posierte er kurz vor der Weltmeisterschaft in Russland mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und sorgte damit für bundesweite Diskussionen. Während Gündogan sich für das Foto entschuldigte, bereute Özil nichts, trat sogar aus der Nationalmannschaft zurück. Auch später zeigte er sich immer wieder mit dem türkischen Präsidenten. So war Erdoğan 2019 sogar Trauzeuge bei Özils Hochzeit mit Amine Gülse.

Trauzeuge Recep Tayyip Erdoğan.

Ist Özil ein Rechtsextremist?

Das Tattoo lässt eigentlich keinen Interpretionsspielraum. Der deutsche Verfassungsschutz selbst stuft die auf Özils Tattoo zu sehenden Symbole als rechtsextrem ein. So handelt es sich bei der Flagge mit den drei Halbmonden um die Kriegsflagge des früheren Osmanischen Reiches. Zusammen mit dem heulenden Wolf ergibt das einen klaren Bezug zu den Grauen Wölfen.

Die Grauen Wölfe gelten mit mehr als 300 Vereinen und mehr als 18.000 Mitgliedern auch in Deutschland als größte rechtsextreme Organisation. Vor allem in den 1970er Jahren kam es vermehrt zu Gewalttaten und Morden durch ihre Anhänger. Ihr Hass richtet sich vor allem gegen Kurden, aber auch Juden, Christen, Griechen, Armeniern, oder auch die Vereinigten Staaten.

Der Verfassungsschutz schreibt: „Die ideologische Bandbreite der Bewegung [der Grauen Wölfe] reicht von einem nationalistischen Kemalismus bis in den Randbereich des Islamismus.“ Dabei beinhalte die Ideologie „neben übersteigerten nationalistischen auch antisemitische und rassistische rechtsextremistische Elemente.“

Auch Logo seines Labels wirft Fragen auf

Lief vor einigen Jahren noch für die DFB-Elf auf: Mesut Özil.

Seit 2022 verkauft Mesut Özil zudem seine eigene Streetwear-Kleidung. Auffällig: Das Logo, das die Initialien des 34-Jährigen darstellen soll. Dieses erinnere stark an das der türkischen IYI-Partei, die übersetzt „Gute Partei“ heißt und von ehemaligen Mitgliedern der rechtsextremen MHP gegründet wurde, analysiert der Wirtschafts- und Islamwissenschaftler Ahmad Omeirate auf Twitter. Auch würde das Logo dem Zeichen der Kayi-Stämme ähneln, die mit den Seldschuken im 11. Jahrhundert aus Asien nach Anatolien kamen. Dieses Symbol diene sowohl der IYI-Partei als auch der MHP als Vorlage.