Dies ist die Geschichte eines besorgten Vaters, der seiner Tochter helfen wollte, ihre Wohnung zu finanzieren.

Sie war mit ihrem Freund zusammengezogen, weil sie gemeinsam in Braunschweig studieren. Der Vater riet seiner Tochter, Wohngeld zu beantragen. Das tat sie auch, versuchte es jedenfalls. Sie bekam die ganze Härte der Bürokratie zu spüren. Bevor die mögliche „Gewährung von Wohngeld“ in Betracht kam, galt es einen Fragenkatalog auszufüllen, der in seiner Gründlichkeit kaum zu überbieten war.

Lesen Sie selbst:

„Für die weitere Bearbeitung Ihres Antrags benötige ich folgende Unterlagen von Ihnen:

Ergänzender Fragebogen für Studenten und Auszubildende vollständig ausgefüllt und unterschrieben
Ergänzender Fragebogen mit Angaben zu den Wohnverhältnissen ausgefüllt
Nachweis über eine abgeschlossene Erstausbildung/Studium, sofern vorhanden (z. B. Prüfungszeugnis)
Bescheid über die Bewilligung/Ablehnung/Einstellung von BAföG-Leistungen
Aktuelle Immatrikulationsbescheinigung
Verdienstbescheinigung vom Arbeitgeber vollständig ausgefüllt und unterschrieben
Arbeitsvertrag
Formlose schriftliche Erklärung durch Ihre Eltern und ggf. weiteren Personen über Art und Höhe der mtl. Unterstützung (Kindergeld, Unterhalt, Taschengeld, Übernahme von Versicherungs-/Sparbeträgen, Zahlung des Semesterbeitrages, sonst. Geld-/Sachzuwendungen etc.)
Nachweis (Kontoauszug) über den Erhalt von Kindergeld/Unterhalt für Oktober 2024
(Kontoauszüge) Ihres aktuellen Konto-/Sparguthabens
Nachweis von Dividenden und Zinseinkünften für das letzte Kalenderjahr aus Sparguthaben, Bausparverträgen, Genossenschaftsanteilen, aus dem Mietkautionskonto o. ä. (ggf. Steuerbescheinigung, aus der die Abführung von Kapitalertragssteuer ausgewiesen ist); sollten keine Einkünfte vorhanden sein, bitte entsprechende formlose Erklärung einreichen
Wie erfolgt die Aufteilung der Miete an den Vermieter?
Welchen Anteil an den Heizkosten tragen Sie?
Aufstellung über die jeweils von Ihnen allein und gemeinsam genutzte Wohnfläche
Freiwillige Angabe einer Telefonnummer für evtl. Rückfragen“

Unser NIUS-Leser schreibt zum Schluss: „Es macht mich einfach sprachlos, wenn ich bedenke, wie einfach Flüchtlinge an Geld kommen – und wie es bei Deutschen läuft.“