merch

Shoppen Sie jetzt exklusive NIUS-Artikel. Werden Sie Teil unserer Bewegung!

Medien

Ampel-Regierung bezahlte ARD- und ZDF-Journalisten mehr als 587.000 Euro Honorar!

  • NIUS berichtete bereits mehrfach von der Vorliebe der Bundesregierung, Journalisten der ARD und des ZDF als Moderatoren für ihre eigenen Veranstaltungen zu buchen.
  • Dabei kassieren die vermeintlich unabhängigen Journalisten Steuergeld in beträchtlicher Höhe.
  • Allein seit Antritt der Ampel gaben die Ministerien mehr als 587.223,68 Euro aus – hinzu kommt eine üppige Dunkelziffer.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk rund um ARD und ZDF schreibt sich unabhängigen Journalismus auf die Fahne. Dafür soll auch im kommenden Jahr der Rundfunkbeitrag (aktuell 18,36 Euro) erhöht werden. Doch zahlreiche Journalisten verdienen sich gerne etwas dazu und kassieren dafür Honorare von der Bundesregierung. Ein Interessenskonflikt? Keinesfalls! Schließlich waren die Nebentätigkeiten ja angemeldet, wie etwa ein Sprecher des MDR gegenüber NIUS sagte. 

Das Bundeskanzleramt selbst gab keine Auskunft darüber, wie viel Geld an Journalisten floss. Entsprechend hoch ist die Dunkelziffer an Honoraren.
Das Bundeskanzleramt selbst gab keine Auskunft darüber, wie viel Geld an Journalisten floss. Entsprechend hoch ist die Dunkelziffer an Honoraren.

Verkehrsministerium zahlte 230.000 Euro an ARD- und ZDF-Journalisten

Nach der Berichterstattung von NIUS fragte der fraktionslose Abgeordnete des Bundestags, Thomas Seitz, schriftlich bei der Bundesregierung nach:

Welche Kosten sind von der Ampel durch die Beauftragung von ARD- und ZDF-Journalisten entstanden? 

Die Antwort muss die Regierung innerhalb von einer Woche liefern. Sie teilt jedoch mit, dass man in der Kürze der Zeit keine genauen Angaben machen könne. In der Antwort heißt es: „Soweit die Zugehörigkeit zum Zeitpunkt der Beauftragung bekannt ist und es innerhalb der für schriftliche Fragen zur Verfügung stehenden Frist ermittelbar war, können die Daten im Sinne der Fragestellung für Veranstaltungen unter Beteiligung von Mitgliedern der Bundesregierung der nachstehenden Übersicht entnommen werden.“

Die mitgelieferte Tabelle zeigt die Zahlen:

  • Das Auswärtige Amt zahlte 3.912,90 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für zwei Veranstaltungen.
  • Kulturstaatsministerin Claudia Roth zahlte mit ihrer Behörde 19.832,90 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für neun Veranstaltungen.
  • Das Arbeitsministerium zahlte 63.206 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für 16 Veranstaltungen.
  • Das Bildungsministerium zahlte 128.300 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für 34 Veranstaltungen.
  • Das Verkehrsministerium zahlte circa 230.000 Euro (Schätzung laut Ampel-Regierung) Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für 107 Veranstaltungen.
  • Das Landwirtschaftsministerium unter der Führung von Cem Özdemir zahlte 27.370 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für 3 Veranstaltungen.
  • Das Finanzministerium zahlte 14.973,14 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für vier Veranstaltungen.
  • Familienministerin Lisa Paus investierte mit ihrer Behörde 20.372 Euro in ARD- und ZDF-Journalisten für fünf Veranstaltungen. Das sind mehr als 4.000 Euro pro Auftrag. 

Lisa Paus geht besonders großzügig mit Steuergeld um, wenn es um die Bezahlung von ARD- und ZDF-Journalisten geht.
Lisa Paus geht besonders großzügig mit Steuergeld um, wenn es um die Bezahlung von ARD- und ZDF-Journalisten geht.

  • Nancy Faeser zahlte mit ihrem Ministerium 22.561,15 Euro an die ÖRR-Journalisten für nur drei Veranstaltungen. Das sind mehr als 7.500 Euro Honorar pro Auftrag.
  • Das Justizministerium zahlte 8.353,35 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für vier Veranstaltungen.
  • Das Umweltministerium von Steffi Lemke zahlte 15.733 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für neun Veranstaltungen.
  • Robert Habeck ging sparsam mit den Honoraren für ARD- und ZDF-Journalisten um. Er investierte nur 6.006,24 Euro für drei Events.
  • Das Bauministerium zahlte 26.603 Euro Honorar an ARD- und ZDF-Journalisten für drei Veranstaltungen. Das sind 8.867 Euro Honorar pro Auftrag.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD)
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD)

Hunderttausende Euro aus dem Kanzleramt verschieben die Loyalität

„Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk als Regierungsfernsehen wahrgenommen wird, liegt nicht nur an den Rundfunkräten. Wenn hunderttausende Euro aus dem Kanzleramt und aus Bundesministerien direkt an Redakteure und Moderatoren von ARD und ZDF fließen, dann weiß man, wo deren Loyalität zu verorten ist und wie es um deren journalistische Unabhängigkeit bestellt ist“, kommentiert Thomas Seitz das Vorgehen der Scholz-Regierung.

Olaf Scholz arbeitet offensichtlich gerne mit ARD-Moderatorinnen

Der Bundeskanzler scheint bei seinen Aufträgen eine besondere Vorliebe für Moderatorinnen von ARD & ZDF entwickelt zu haben. Mit seinen Honoraren konnte er schon einige Frauen der öffentlich-rechtlichen Sender für seine Bürgergespräche gewinnen. NIUS berichtete unter anderem von ARD-Frau Anja Köbel, die das Format in Dresden moderierte. Sie ist sonst für den MDR tätig.

Olaf Scholz vor wenigen Wochen in Bremen – im Hintergrund die Journalistin Janna Betten, die von der Regierung Honorar kassiert.
Olaf Scholz vor wenigen Wochen in Bremen – im Hintergrund die Journalistin Janna Betten, die von der Regierung Honorar kassiert.

Und auch Verena Sierra, sonst für den Saarländischen Rundfunk tätig, sprang für Steuergeld gerne als Moderatorin bei Scholz’ Bürgergespräch ein (NIUS berichtete ebenfalls). In Bremen nutzte Scholz die Moderationskünste von Janna Betten, die sonst bei „Radio Bremen“ die Show „Buten un Binnen“ moderiert. Wie viel Steuergeld genau die netten Damen gekostet haben, verrät das Bundeskanzleramt indes nicht.

Mehr NIUS:
Rentner stellt live im TV die Migrations-Frage, die alle Deutschen bewegt

Noch mehr News:

gefällt ihnen dieser artikel?

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus mit einem flexiblen Betrag

Article background picture
Small logo
Politik
50.000 Zurückweisungen: Welcher Verhandlungstrick hinter Faesers Jubel-Pressekonferenz zur Migration steckt
von Redaktion
Article background picture
Small logo
Kissler Kompakt
Die Kirchen vertreiben die Gläubigen – und biedern sich dem Islam an
von Alexander Kissler
Article background picture
Small logo
Nachrichten
Baerbock zu Abschiedsbesuch in der Ukraine eingetroffen
von Redaktion