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AfD ist jetzt die Partei der Jugend … und vor den Grünen flüchten die jungen Menschen

Schon wieder wählt die Jugend rechts – und zwar die AfD! Während andere etablierte Parteien wie die SPD vor allem bei älteren Personengruppen neue Wähler generieren können. Zugleich verlieren die Grünen immer mehr junge Wähler.

Die AfD in Brandenburg kommt bei den Landtagswahlen auf Platz 2 mit 29,2 Prozent. Sie gewannen 5,7 Prozentpunkte dazu. Damit verlor sie den Zweikampf gegen die SPD, die mit 30,9 Prozent stärkste Kraft wurden.

Auffällig ist, dass die AfD besonders neue Brandenburger Wähler im Alter von 16 bis 44 Jahre im Vergleich zur Wahl 2019 dazugewinnen konnte:

  • 31 Prozent der Wähler im Alter von 16 bis 24 Jahre wählten die Partei – plus 13 Prozentpunkte mehr!
  • 33 Prozent der Wähler im Alter von 25 bis 34 Jahre wählten die selbsternannte Alternative (+3 %).
  • 34 Prozent der Wähler im Alter von 35 bis 44 Jahre wählten die AfD (+4 %).

So die Zahlen von infratest dimap (ARD). Die AfD kommt laut der Analyse Forschungsgruppe Wahlen bei den unter 30-Jährigen auf 30 Prozent.

Genau dieser Trend zeichnete sich schon bei der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen ab.

Die Brandenburg-Wahl offenbart erneut, dass die jungen Wähler immer mehr rechts wählen.
Die Brandenburg-Wahl offenbart erneut, dass die jungen Wähler immer mehr rechts wählen.

Auch zeigte im Frühjahr bereits eine Umfrage der Studie „Jugend in Deutschland 2024“, dass sich die Menschen unter 30 verstärkt der AfD zuwenden. 22 Prozent der 14- bis 29-Jährigen würden demnach ihre Stimme der rechten Partei geben, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Die Sorgen mit Blick auf den Klimawandel gehen zurück und wachsen dafür bei Themen wie Inflation, Wirtschaft oder Altersarmut.

Der Brandenburger AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt rief am Wahlabend ins Mikrofon zu seinen Parteikollegen: „Diesen Zustrom der Jugend beweist, wir sind die Partei der Zukunft. Die SPD und CDU sind die Parteien der Vergangenheit. Die Zukunft ist blau.“

Grüne verlieren die Brandenburger Jugend 

Besonders die Grünen – dessen Wähler bei der EU-Wahl und den Ostwahlen schrumpften – verlieren mächtig an ihren jungen Wählern im Vergleich zu den vorherigen Landtagswahlen ein:

  • Nur 6 Prozent der Wähler im Alter von 16 bis 24 Jahre wählten die Partei – minus 21 Prozentpunkte!
  • Auch 9 Prozent der Wähler im Alter von 25 bis 34 Jahre wählten die grüne Brandenburgpartei (-9 %).
  • Und ebenso 6 Prozent der Wähler im Alter von 35 bis 44 Jahre wählten die Grünen (-7 %).

Selbst die Grünen-Chefin Ricarda Lang räumte gegenüber der ARD einen „negativen Trend“ für die Grünen bei den Wahlen ein: „Wir müssen näher an die Lebensrealität der Menschen in Osten ran müssen.“ Auf die Frage, ob es für die Grünen an der Zeit wäre, den Weg aus der Ampel-Regierung zu suchen, sagte die Lang: „Nein. Heute geht es erstmal darum, was in Brandenburg passiert. Viele Wähler haben taktisch gewählt, um einen Wahlsieg der AfD zu verhindern.“

Die Grünen: sind mit 4,1 Prozent aus dem Brandenburger Landtag geflogen.

Grünen-Chefin Ricarda Lang
Grünen-Chefin Ricarda Lang

SPD gewinnt stark durch ältere Wähler

Die Sozialdemokraten sind zwar stärkste Kraft in Brandenburg geworden (30,9 %) – doch nicht mit großer Unterstützung der Jugend, sondern der 60 Plus-Wähler Brandenburgs. 

  • 49 Prozent der 70-Jährigen oder älteren Brandenburger wählten die SPD – mit einem Plus von 7 Prozent.
  • 35 Prozent der Wähler im Alter 60 bis 69 Jahre wählten die Sozialdemokraten. Das ist ein Anstieg von 5 Prozent.
  • Doch nur 19 Prozent der im Alter von 16 bis 24 Jahre wählten die Partei (+7 %)
  • 20 Prozent der Wähler im Alter von 25 bis 34 Jahre wählten die sozialdemokratische Partei (+7 %).
  • 24 Prozent der Wähler im Alter von 35 bis 44 Jahre wählten die SPD (+6 %).

Dietmar Woidke (SPD)
Dietmar Woidke (SPD)

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) machte im Wahlkampf klar: Wenn er gegen die AfD um den ersten Platz nicht gewinnt, dann ist er weg. Das Ergebnis erleichterte ihn. Vor seinen Genossen sagte Woidke kurz nach der ersten Prognose: „Unser Ziel war es von Anfang an zu verhindern, dass unser Land einen großen braunen Stempel kriegt.“

Doch für eine Volkspartei, die in Brandenburg eine SPD-Bastion seit 1990 hält, muss es besonders bitter sein, bei den jungen Menschen wohl zunehmend weniger Vertrauen zu gewinnen.

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