In Deutschland wird hitzig über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Jetzt warnt das Münchner ifo-Institut in einer Studie: Je nach Szenario lägen die Kosten dafür zwischen drei und 70 Milliarden Euro. Die Kosten müssten vor allem die jungen Leute begleichen.

In der am Mittwoch vorgestellten Studie des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts werden drei Szenarien vorgestellt. Gesetzt den Fall, der gesamte Jahrgang (100 Prozent) würde eingezogen werden, gehe die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent oder rund 70 Milliarden Euro zurück.

Betrifft die Wehrpflicht ähnlich wie früher rund ein Viertel eines Jahrganges, könnte die Wirtschaftskraft um 0,4 Prozent oder 17 Milliarden Euro zurückgehen. Gemäß dem dritten Szenario würden nur fünf Prozent des Jahrgangs eingezogen werden. Dann betrage der Rückgang rund 0,1 Prozent oder drei Milliarden Euro der Wirtschaftsleistung.

Verteidigungsminister Boris Pistorius auf Truppenbesuch.

Benachteiligt sind vor allem junge Menschen

„Eine Wehrpflicht im Rahmen eines sozialen Pflichtjahres würde jährlich wirtschaftliche Kosten verursachen, die in etwa so groß sind, wie die Mittel aus dem Verteidigungshaushalt und dem Sondervermögen Bundeswehr im Jahr 2024 zusammen“, erklärte Ifo-Militärexperte Marcel Schlepper am Mittwoch. Grund dafür ist das sogenannte Humankapital: Die jungen Menschen würden erst später Fähigkeiten durch Ausbildungen erlernen und ins Berufsleben einsteigen.