Öko-grüner Speiseplan: Vegan-Wende in der Bundestags-Kantine!
Na Mahlzeit! Jetzt wird’s auch in den Bundestagskantinen richtig grün – inklusive Hinweis über „den jeweiligen CO2-Fußabdruck aller Gerichte“!
Nach monatelangen Verhandlungen mit den Pächtern für die Restaurants und Kantinen im Reichstag und den umliegenden Bürogebäuden gibt es jetzt einen neuen Speiseplan für unser Parlament. Das teilt die Bundestagsverwaltung in einer internen Hausmitteilung (Nr. 310/2023) mit, die NIUS vorliegt. Von Januar an wird demnach die Firma „Dussmann Service Deutschland GmbH“ die Bewirtschaftung „im Jakob-Kaiser-Haus (Kantine, Cafeteria und Bedienrestaurant) und im Paul-Löbe-Haus (SB-Restaurant im ‚Lampenladen‘, Espresso-Bar, Besucherrestaurant und Ausschuss- und Veranstaltungsservice)“ verantworten.
Auch, was es künftig in den Restaurants geben soll, hat die Bundestagsverwaltung detailliert ausgehandelt: „Neben dem ‚Stammessen‘ (Fisch/Fleisch/Geflügel und zwei Beilagen) werden in der Kantine täglich ein vegetarisches Gericht (keine Süßspeise) und zusätzlich möglichst ein veganes Gericht oder eine vegane Grundkomponente angeboten. Der Bio-Anteil (EU-Bio Siegel-Zertifizierung) in Kantine und Cafeteria wird bereits ab Januar 2024 mehr als 40 Prozent betragen und soll zukünftig noch weiter erhöht werden. In den Monaten Mai bis Oktober werden mindestens 85 Prozent saisonale Produkte verwendet. Zudem werden regionale Produkte von lokal ansässigen Bio-Betrieben mit kurzen, umweltschonenden Lieferwegen bevorzugt eingesetzt.“
Die Ernährungswende ab Januar 2024
Zumindest auf den Tellern der Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter nimmt die Ernährungswende schon ab Januar ihren Lauf. Tschüss Fischstäbchen, ade Billig-Currywurst! „Es wird nur Fisch aus nachhaltigem Fang und mit MSC-/ASC-Gütesiegel angeboten. Soweit kein ökologisch zertifiziertes Fleisch verwendet wird, wird nur mageres Fleisch aus regionaler Erzeugung mit QS-Prüfzeichen verarbeitet. Es wird nur Frischgemüse oder naturell eingefrorene Tiefkühlware verwendet und die Gemüsezubereitung erfolgt ausschließlich im Dampfgarer/Heißluftofen.“
Dabei hat sich das Verhandlungsteam des Deutschen Bundestags auch liebevoll um die Details bis hin zu den verwendeten Gewürzen des Caterings gekümmert: „Kaffee, Tee, Kakao und Bananen werden ausschließlich aus nachhaltigem Anbau sowie aus fairem Handel verwendet. Auch bei Gewürzen ist fairer und nachhaltiger Anbau gewährleistet und es werden nur selbst hergestellte Salatdressings angeboten. Bei der Zubereitung der Speisen werden nur hochwertige pflanzliche Öle (kein Kokosfett oder Palmkernöl) verwendet. Bei ausnahmsweiser Verwendung tierischer Fette für bestimmte Gerichte ist dies ausdrücklich gekennzeichnet.“
Hier speist der Bundestag: Die Kantine im Paul-Löbe-Haus, im Hintergrund die Spree.
Wasser (mit und ohne Kohlensäure) soll es kostenlos dazu geben. Und: „Es wird zukünftig auch über den jeweiligen CO2-Fußabdruck aller Gerichte informiert, sodass auch bei der Essensauswahl Nachhaltigkeitsgesichtspunkte berücksichtigt werden können.“
Außerdem sollen sich die Kantinenbetreiber an verschiedenen Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung und Verpackungsmüll beteiligen. „Unverkaufte, überschüssige Speisen sollen über eine App nach dem ‚Too Good To Go‘-Prinzip durch Beschäftigte zu vergünstigten Preisen bestellt und abgeholt werden können.“
All das soll bei „weitestgehend“ stabilen Preisen angeboten werden. Und wer dann doch mal Appetit auf einen richtigen Döner, Currywurst oder ein Brathuhn hat, dem bleibt nur der Ausflug zu den umliegenden Bahnhöfen und Straßenzügen, wo die normalen Leute essen …
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