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Kommentar

„Sie kacken mir vor die Tür“ – Was eine Mieterin in Hamburg mit syrischen Asylbewerbern erlebt

Kaum ein anderes Thema beschäftigt NIUS-Leser so emotional wie die Asyl-Krise. Hier lesen Sie die Erfahrungen einer Hamburger Rentnerin, deren Haus sich von einer Idylle zur Hölle verwandelt hat – eine Geschichte, über die man nur den Kopf schütteln kann.

Das schreibt uns unsere Leserin:

Ich komme aus dem Süden von Hamburg. Eigentlich fast eine Art Bullerbü (Kinderbuchreihe von Astrid Lindgren über idyllisches Leben). Früher hatten wir im Ort „nur“ die Albaner, die aber im Prinzip immer entspannt waren und auch absolut integriert sind. Ich bin mittlerweile zwei Orte weitergezogen. Meine Mutter, die seit Anfang April mit 67 Jahren verwitwet ist, lebt nach wie vor in der Eigentumswohnung, in der meine Schwester und ich aufgewachsen sind.

Nun ist vor zwei Jahren unten eine syrische Familie eingezogen. 3 Zimmer, 80 Quadratmeter, mittlerweile wohnen dort 10 Personen. Nur ein 14-Jähriger (das älteste der Kinder) kann ein wenig Deutsch, der Rest spricht unsere Sprache nicht.

Finanziert wird die Bude vom Vater Staat. Wohnung, achtmal Kindergeld, Zulagen. Da es so viele Probleme mit dieser Familie gibt, wurde der Vermieter auch schon oft angesprochen. Wissen Sie, was der sagt: „Ich bekomme nur solche Leute hier rein!“ Angeblich, weil die Fenster neu gemacht werden müssten, was aber im Haus gemeinschaftlich läuft und erstmal andere, die seit Jahren auf neue Fenster warten, dran sind.

Mittlerweile ist diese Familie eine Zumutung

Am Anfang war meine Mutter sehr nett und hilfsbereit der Familie gegenüber. Mittlerweile ist diese Familie eine Zumutung. Die Mitglieder sind laut, sie schmeißen ihren Müll vor die Tür, im Treppenhaus kannst du vor Schuhen nicht einmal mehr die Treppen hinunter gehen ohne Angst haben zu müssen zu stürzen. Die Türe steht oft einfach offen und man hört durch das ganze Haus die acht Kinder plärren und wenn du die nicht hörst, dann hörst du, wie der Mann seine Frau zusammenkeift. Letztens hat auch jemand von ihnen vor die Tür gekackt. Ich meine, wir reden hier nicht von einem Haus im Slum, sondern von einem Wohnhaus, das in einer wirklich schönen Gegend steht. Umgeben von Reihen und Einzelhäusern.

Meine Mutter hat schon diverse Male die Polizei holen müssen wegen Lärmbelästigung oder weil nachts zwei gestohlene Handys im Treppenhaus versteckt wurden und permanent klingelten. Es wurden zwei Fahrräder geklaut, die nach Drohung des Besitzers in Richtung des 14-Jährigen wie von Geisterhand wieder auftauchten.

Meine Mutter hat wiederholt an die Hauseigentümerin geschrieben. Hier sind Auszüge des Mailverkehrs:

Sehr geehrte Frau X,

ich bin Wohnungseigentümerin hier in der ... Straße, und ich fühle mich wie auch andere Bewohner dieses Hauses von der syrischen Familie sehr belästigt. Sie sind einfach nur laut und das bis spät am Abend und auch nachts nach 24 Uhr. Ab 22.00 Uhr laufen die Kinder zur Höchstform auf – laufen und springen in der Wohnung – schreien laut herum: dies ist eine Belästigung, die kaum noch zu ertragen ist. Die Wohnungstür wird laut zugeworfen und das auch am späteren Abend bzw. nachts.

Die Eltern scheinen die Kinder nicht zur Rücksicht auf andere Bewohner zu erziehen. Manchmal kommen die Kinder nach 22.00 Uhr nach Hause und dann wird es laut. Da sind doch auch schulpflichtige Kinder dabei, die eigentlich schlafen müssen, um am nächsten Tag ausgeruht in die Schule zu gehen. Ich weiß inzwischen schon gar nicht mehr, in welches Zimmer ich abends flüchten soll. Der Krach ist überall zu hören. In der Wohnung leben jetzt 10 Personen. Die Polizei wurde schon mehrfach von Hausbewohnern gerufen wegen Ruhestörung in der Nacht. Hausbewohner müssen auch arbeiten und möchten nachts ihre Ruhe haben.

Bis diese Familie hier eingezogen ist, war es hier ein ruhiges Haus. Es kann doch nicht sein, dass wir uns das alles gefallen lassen müssen. Man kann natürlich ständig die Polizei ins Haus holen. Der ständige Krach in der Wohnung kann doch auch für die Kinder nicht gesund sein. Ich hoffe auf Ihre Hilfe. Wir können auch gerne mal telefonieren.

Mit freundlichen Grüßen

Folgende Antwort erhielt meine Mutter:

Sehr geehrte Frau Y,

ihr Unmut der Familie gegenüber tut mir leid. Ich kann verstehen, dass es stört, wenn es so spät noch laut ist. Ich versuche die Familie in meinem Auftragsgebiet zu unterstützen und spreche auch regelmäßig mit der Mutter über die Wohnsituation, welche auch Verständnis zeigt und sich bemüht, die Familie in Schach zu halten. Leider ist es aber nun mal nicht so einfach mit vielen Kindern. Vielleicht können sie der Mutter helfen und ab und zu fragen, wie es ihr geht und den ein oder anderen Einkauf anbieten oder anderweitig nach ihren Möglichkeiten unterstützen. Besuchen Sie sich und stellen Sie eine Beziehung her. Das würde die Beziehung zu der Familie stärken und Verständnis entwickelt sich beidseitig. Sie können somit friedlicher miteinander sprechen, denn wenn die Beziehung und Kommunikation miteinander funktionieren, braucht es auch weniger das Eingreifen Dritter (Polizei, etc.) und es wird mehr und mehr ein Anliegen, dass es dem anderen gut geht und die Rücksichtnahme wächst.

Vielen Dank für ihr Verständnis und ihre Hilfe für eine gesunde Hausgemeinschaft.

Freundliche Grüße

Meine Mutter schrieb darauf (leicht verärgert) über diese Antwort:

Sehr geehrte Frau X,

vielen Dank für Ihre E-Mail, die ich mit großem Erstaunen gelesen habe.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich über das von Ihnen geschriebene lachen oder weinen soll.

Ich fasse mal kurz zusammen: Ich soll mein Verhalten ändern, damit die Familie dann verständnisvoller ist und dann nachsichtiger mit uns umgeht!?

Ich habe am Anfang, als die Familie hier einzog, meine Hilfe angeboten und bin immer höflich und auch friedlich mit der Familie ins Gespräch gegangen.

Nachdem ich aber gemerkt habe, dass der Familie das alles egal ist und man mir nur blöd ins Gesicht grinst, ist meine Geduld jetzt am Ende. Es gibt hier sowas wie eine Hausordnung. Wissen Sie, was eine Hausordnung ist? Es liegen Schuhe vor der Eingangstür verstreut rum. Diese behindern nicht nur den Flucht- und Rettungsweg, sondern begünstigen auch, dass man darüber stolpert. Darüber hinaus liegt auch gerne mal der ganze Müll vor der Tür. Die Haustür unten steht permanent offen, so dass sich jeder Fremde Zugang zum Haus verschaffen kann. Die Haustür der Familie steht auch regelmäßig offen, so dass alle Hausbewohner akustisch am Familienleben der Familie XY teilhaben können.

Die Kinder spielen nicht nur und sind ein wenig laut, sie schreien und zwar den ganzen Tag in der Wohnung und im Treppenhaus, und wenn die Kinder mal nicht laut sind, dann brüllen sich die Eltern heftig an.

Ja, es sind Kinder, aber auch die müssen nicht bis Mitternacht das gesamte Haus wachhalten, und das ist die Aufgabe der Eltern da einzugreifen. Hier leben Menschen, die ihrer Arbeit nachkommen müssen und ihren Schlaf brauchen. Das sind übrigens diejenigen, die dazu beitragen, dass die Familie XY ihre Sozialleistungen erhalten kann.

Sie bitten mich ernsthaft, meine Hilfe anzubieten beim Einkaufen, oder dass ich mal frage, wie es der Mutter geht? Ist Ihnen eigentlich noch zu helfen? Ist das nicht eigentlich Ihr Job? Dafür werden Sie doch bezahlt! Wenn die Frau mit ihren acht Kindern nicht zurechtkommt, dann kommen Sie oder das Jugendamt doch ins Spiel, oder? Ich habe selbst Kinder und Enkelkinder, um die ich mich kümmere.

Soll ich mich jetzt in meinem eigenen Zuhause, in dem ich seit 32 Jahren in meiner Eigentumswohnung lebe, integrieren, damit man mir seitens der Familie als Höflichkeit entgegenkommt und weniger laut ist, weil ich dann vielleicht die nette Omi von nebenan bin? Ist das Ihre Form der Konfliktlösung und finden Sie den Vorschlag nicht selbst unangebracht?

Die Familie lebt seit 2015 in Deutschland und Ali* muss für seine Eltern dolmetschen, weil sie angeblich immer noch kein Deutsch können. Darüber hinaus hat Ali bei der Familie Zayed* das Fahrrad aus dem abgeschlossenen Fahrradkeller gestohlen, was auch bei der Polizei aktenkundig ist. Nachdem Herr Zayed mit Ali sehr deutlich ins Gespräch gegangen ist, tauchte das Fahrrad nach einigen Tagen wie von Zauberhand wieder auf. Das sind nur mal so kleine Auszüge aus unserem Leben mit der Familie XY.

Ich bin 67 Jahre alt und seit acht Wochen verwitwet und habe ehrlich gesagt gar keinen Bedarf, mich weiterhin mit der Familie auseinanderzusetzen und mir das weiterhin gefallen zu lassen. 

Es geht auch nicht nur mir so, sondern auch dem Rest der Hausbewohner. Auch diese haben Ihre E-Mail mit großem Erstaunen gelesen. Jeder Hausbewohner fühlt sich massiv gestört und eingeschränkt. Jeder hier im Haus verhält sich, wie man sich als sozialisierter Mensch verhält – und wenn sich jemand integrieren und bemühen sollte, dann ja wohl die Familie XY oder meinen Sie nicht?

Ich erwarte, dass Sie mit der Familie in ein ernstes Gespräch gehen und dafür Sorge tragen, dass diese Lärmbelästigungen und Zustände im Haus ein Ende finden. 

Diese E-Mail leite ich zudem weiter an das zuständige Jugendamt.

7500 Euro Nachzahlung. Ratet mal, wer das zahlt?

Meine Mutter ist Rentnerin. Als die Energiekrise war, haben sie und ihr nun verstorbener Mann in ihrer Wohnung nur ein Zimmer richtig beheizt, da sie Angst vor einer hohen Nachzahlung hatten. Unten bei der besagten Familie standen die Fenster auf, die von der Hitze beschlagen waren. Diese Familie muss nun 7500 Euro nachzahlen. Ratet mal, wer das zahlt?

Meine Mutter soll 1500 Euro nachzahlen – ratet mal, wer das hier bezahlt?

Meine Mutter hat 47 Jahre gearbeitet, zwei Kinder in die Welt gesetzt und eine Rente von 1650 Euro minus der Abzüge. Es bleiben ihr 1440 Euro übrig. Davon zahlt sie Wohngeld für die Wohnung, Strom etc. und Essen.

Als ihr Mann im April plötzlich verstarb, teilte man ihr mit, dass sie als Rente (ihre Witwenrente), die vorher 460 Euro betrug (da er seit vielen Jahren selbständig war, ist sie so gering), jetzt nur 167 Euro bekäme. Aufgrund der Einkommensanrechnung stehe ihr leider nicht mehr zu. Meine Mutter ist verpflichtet, eine Steuererklärung zu machen. Den Laptop, den sie sich dafür neu anschaffen musste, darf sie aber nicht absetzen. Als Rentner darf man das nicht, sagte man ihr beim Finanzamt.

Wie sehr will man die Rentner und Bürgern dieses Landes, die eingezahlt haben und ihrer Pflicht nachgekommen sind, noch in den Arsch treten? Wir sind nur noch maximal frustriert.

* Namen durch die Redaktion geändert

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